ORF Interview mit Dr. Stoyanova zum Thema Darmkrebs
Die dritthäufigste Krebserkrankung in Österreich bei Männern und Frauen ist Dickdarmkrebs mit ca. 2.028 Fällen(10%) bei Frauen und 2.439 Fällen (10%) bei Männern. Dickdarmkrebs ist auch für knapp 10% der Krebssterbefälle verantwortlich.
Im August 2024 habe ich ein Interview mit dem ORF zum Thema Darmkrebs geführt.
Eine Zusammenfassung mit ausgewählten Fragen vom Interview finden Sie in diesem Beitrag weiter unten.
Das ORF Interview können Sie unter folgenden Link aufrufen: https://tv.orf.at/zibmagazin/zibmagazin1788.html
Der LinkedIn Beitrag des Krankenhauses Barmherzige Schwestern Wien ist unter folgenden Link aufrufbar: https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:share:7231631996349816835/
Auf meiner Webseite finden Sie weitere Beiträge und Informationen zum Thema Darmchirurgie und Koloskopie – Darmspiegelung.
Sehr gerne betreue ich Sie auch zu diesem Thema in meiner privaten Ordination und freue mich über Ihre Kontaktaufnahme (Kontaktinformation) oder direkt über die Online-Terminbuchung.
Welche sind die größten Risikofaktoren für die Darmkrebserkrankung?
Die größten Risikofaktoren für die Entstehung von Dickdarmkrebs sind Faktoren, die unseren Lebensstil beschreiben wie z.B. Übergewicht und Fettleibigkeit, Alkohol, Rauchen und die Ernährung. Es spielen aber auch Diabetes, also die Zuckerkrankheit, wenig körperliche Bewegung, das Alter und chronische Darmentzündungen eine entscheidende Rolle.
Nur ungefähr 12 Prozent aller Krebsarten sind erblich bedingt. Das bedeutet, dass Menschen, die eine solche Genveränderungen erben, irgendwann in ihrem Leben ein höheres Risiko haben, an Krebs zu erkranken. Dazu zählten Dickdarm und Enddarmkrebs, Brust- und Eierstockkrebs, Prostatakrebs, sowie schwarzer Hautkrebs.
Also wenn man jemanden in der Familie oder Verwandschaft mit Darmkrebs hat, steigt die Warscheinlichkeit an der Darmkrebs zu erkranken.
Aber auch hier gilt, nicht jeder Krebs in der Familie ist erblich bedingt.
In der Regel ist eben nicht nur eine einzige Ursache für die Entwicklung der Krankheit verantwortlich.
Welche Rolle spielt dabei unsere Ernährung?
Eine ausgewogene Kost, die möglichst wenig rotes Fleisch (z.B. Schweinefleisch, Rindfleisch oder Wildfleisch), die Vermeidung von angebratenen Speisen, Fette und Zucker, dafür viel Obst und Gemüse enthält, kann zusätzlich dabei helfen, das Risiko für Krebs zu senken und gesund zu bleiben.
Ist es zu spät meine Lebensgewohnheiten zu ändern, wenn ist schon seit vielen Jahren ‚ungesund‘ lebe?
Nein, es ist nie zu spät die Lebensgewohnheiten zu ändern. Ein gesundes Leben senkt das Risiko für Krebs und steigert gleichzeitig die Lebensqualität. Wer regelmäßig Sport betreibt und sich gesund ernährt beeinflußt damit auch sein Immunsystem und stärkt dieses.
Wie kann man eine Krebserkrankung am besten verhindern und wie viele Krebserkrankungen können durch einen gesunden Lebensstil und rechtzeitige Vorsorge verhindert werden?
Wahrscheinlich könnten ca. 40 Prozent aller Krebserkrankungen durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden.
Viele Krebserkrankungen sind bereits heute behandelbar, wenn sie in einem frühzeitigen Stadium entdeckt werden.
Die rechtzeitige Vorsorgekoloskopie könnte die Diagnose Darmkrebs verhindern und bei fast allen Patienten frühzeitig Probleme erkennen.
Die Darmspiegelung (Koloskopie) gilt als “Goldstandard” in der Darmkrebsfrüherkennung. Sie dient zur Krebsvorsorge, Früherkennung, Diagnose und Therapie in einem: Wird dabei ein Darmpolyp entdeckt, kann er in den meisten Fällen sofort mittels Schlinge und Strom abgetragen werden und damit die Wahrscheinlicht an Darmkrebs zu erkranken verhindern. Heutzutage ist die Dickdarmspiegelung für Patienten auch nicht belastend und wird mit einer sogenannten Schlafspritze durchgeführt.
Ab 50 Jahre sind die Kosten für die Vorsorgekoloskopie von allen Kassen gedeckt und sie kann im niedergelassenem Bereich durchgeführt werden.
Im Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien sind wir zum dritten Mal als Darmkrebszentrum zertifiziert worden und stehen als Expertinnen und Experten zur Verfügung, falls die Diagnose Darmkrebs besteht. Diese Zertifizierung ist in Wien einzigartig und bedeutet, dass viele Spezialisten aus den verschiedenen Bereichen eng zusammenarbeiten, um unsere Patienten optimal zu behandeln.